PermaWaldGarten


Streuobstwiesen: ein Schatz der
heimischen Natur
Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Zwischen hochstämmigen Apfel-, Birn-, Zwetschgen- oder Kirschbäumen wachsen Wiesen voller Wildblumen, Kräuter und Gräser. Sie bieten Lebensraum für unzählige Tierarten, von Wildbienen und Schmetterlingen bis zu Fledermäusen, Igeln und Steinkäuzen.
Gleichzeitig sind Streuobstwiesen ein Stück gelebte Kulturgeschichte: Über Jahrhunderte prägten sie Dörfer und Landschaften, lieferten Obst, Saft und Most und verbanden Naturschutz mit landwirtschaftlicher Nutzung. Heute sind sie vielerorts bedroht, durch Flächenverbrauch, fehlende Pflege und den Verlust alter Sorten.
Vom bäuerlichen Nutzgarten zum Kulturerbe
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Streuobstwiesen haben eine lange Tradition und sind tief mit der europäischen Kulturlandschaft verbunden. Ihre Wurzeln reichen bis ins Mittelalter, als Obstbäume rund um Dörfer und Höfe gepflanzt wurden, um die Bevölkerung mit frischem Obst, Saft und Most zu versorgen.
Im 18. und 19. Jahrhundert erlebten Streuobstwiesen ihre Blütezeit: Sie galten als Zeichen von Wohlstand und waren ein wichtiger Teil der bäuerlichen Selbstversorgung. Millionen Obstbäume prägten damals das Landschaftsbild - besonders in Süddeutschland, wo Streuobstgürtel ganze Täler und Hänge bedeckten.
Mit der Industrialisierung und der Intensivierung der Landwirtschaft begann der Rückgang. Plantagen mit niedrigstämmigen Bäumen verdrängten die artenreichen Hochstämme, und viele Flächen wurden aufgegeben oder überbaut. Heute gelten traditionelle Streuobstwiesen als gefährdeter Lebensraum und gleichzeitig als Symbol für nachhaltige Landwirtschaft und gelebte Biodiversität. PermaWaldGarten knüpft an diese Geschichte an: Wir erhalten alte Bestände, pflanzen traditionelle Sorten nach und entwickeln neue, naturnahe Formen wie unsere Waldgärten, die das Erbe der Streuobstwiese in die Zukunft führen.
Warum Streuobstwiesen so wichtig sind
Ihre ökologische Bedeutung ist enorm: Auf Streuobstwiesen wurden über 5.000 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen - darunter seltene Wildbienen, Fledermäuse, Steinkäuze und zahlreiche Schmetterlinge. In Baden-Württemberg leben rund 43 % aller Wildbienenarten auf Streuobstflächen. Kein anderer Lebensraum vereint so viele Arten auf so kleinem Raum.
Doch Streuobstwiesen sind mehr als Biodiversitätshotspots, sie sind auch Archive der Sortenvielfalt. Früher gab es in Deutschland über 6.000 Obstsorten, darunter etwa 2.700 Apfel-, 800 Birnen- und 400 Kirschsorten. Viele davon existieren heute nur noch auf alten Streuobstwiesen. Damit sind sie ein wertvolles genetisches Erbe, das künftige Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sichern kann.
Gleichzeitig sind Streuobstwiesen ein Symbol für eine andere Art der Landnutzung - extensiv, nachhaltig und regional. Während in den letzten Jahrzehnten Millionen Obstbäume verloren gingen, wächst das Bewusstsein für ihren Wert wieder: Immer mehr Gemeinden, Initiativen und Organisationen engagieren sich für die Pflege, Nachpflanzung und Wiederbelebung dieser einzigartigen Kulturlandschaft.
Streuobstwiesen sind Orte, an denen Geschichte, Natur und Zukunft zusammenkommen. Sie sind ein lebendiges Beispiel dafür, dass Naturschutz, Ernährung und kulturelle Identität Hand in Hand gehen können.

Streuobstwiese: Zwischen Eingriff und Natur
Die Nutzung und Pflege sind entscheidend dafür, dass Streuobstwiesen langfristig bestehen bleiben. Sie leben vom Gleichgewicht zwischen Nutzung und Schonung, einer Bewirtschaftung, die den Ertrag sichert, ohne den Lebensraum zu zerstören.
Traditionell werden Streuobstwiesen extensiv bewirtschaftet:
Das Gras wird nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht, meist erst nach der Blüte, damit Insekten Nahrung finden und Samen ausreifen können. Manche Flächen werden auch mit Schafen oder Rindern beweidet, was für natürliche Düngung sorgt und die Fläche offen hält.
Auch die Pflege der Obstbäume spielt eine zentrale Rolle. Regelmäßige Schnittmaßnahmen erhalten die Vitalität alter Bäume und fördern das Nachwachsen junger Hochstämme. Totholz und Baumhöhlen bleiben bewusst erhalten - sie bieten wertvolle Nistplätze für Steinkäuze, Fledermäuse und Insekten.
Eine gut gepflegte Streuobstwiese verändert sich im Jahreslauf: Sie blüht im Frühling, spendet Schatten im Sommer, trägt Früchte im Herbst und bietet im Winter Rückzugsorte.
Ihre Pflege bedeutet damit weit mehr als Arbeit, sie ist gelebter Naturschutz in der Kulturlandschaft.
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Streuobstwiese: Zukunft & Perspektiven
Die Streuobstwiese ist kein Relikt vergangener Zeiten, sondern eine Landschaft mit Zukunft - wenn sie gepflegt, genutzt und weiterentwickelt wird. Sie steht für eine Landwirtschaft, die Rücksicht nimmt, für regionale Identität und für eine Verbindung zwischen Mensch und Natur, die in modernen Landschaften oft verloren geht.
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Biodiversität
Erfahre, warum Artenvielfalt die Grundlage jedes funktionierenden Ökosystems ist und wie wir mit gezielten Maßnahmen Lebensräume schaffen, die Pflanzen, Tieren und Menschen gleichermaßen zugutekommen.
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Waldgärten
Unser Waldgarten zeigt, wie Permakultur praktisch funktioniert: essbare Landschaften, natürliche Kreisläufe und ein lebendiges Beispiel für nachhaltige Landnutzung.

Ökosysteme
Wälder, Wiesen, Moore und Gewässer.
Jedes Ökosystem erfüllt eine einzigartige Aufgabe. Lerne die Vielfalt deutscher Lebensräume kennen und entdecke, wie sie miteinander verbunden sind.
Das macht PermaWaldGarten für Streuobstwiesen
Wir setzen uns dafür ein, dass Streuobstwiesen nicht nur erhalten, sondern wieder zu lebendigen Lebensräumen werden. Viele alte Bestände sind überaltert, verbuscht oder drohen durch fehlende Pflege zu verschwinden - hier setzen wir an.
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Pflege & Erhalt
Wir pflegen bestehende Streuobstwiesen, schneiden alte Bäume fachgerecht zurück und fördern das natürliche Nachwachsen junger Hochstämme. Dabei achten wir darauf, Totholz und Baumhöhlen als Lebensraum zu erhalten. -
Nachpflanzung & Sortenvielfalt
Wo alte Bäume fehlen, pflanzen wir standortgerechte, traditionelle Obstsorten nach – Sorten, die robust, insektenfreundlich und oft fast vergessen sind. So bleibt die genetische Vielfalt alter Obstkulturen lebendig. -
Neue Streuobstwiesen anlegen
Auf geeigneten Flächen legen wir neue Streuobstwiesen an, die ökologische und soziale Funktionen verbinden - als Lebensraum, Lernort und Beitrag zur regionalen Ernährung. -
Bildung & Beteiligung
Wir binden Schulen, Vereine und Freiwillige ein, um Wissen über Pflege, Schnitt und ökologische Zusammenhänge weiterzugeben. Jede Pflanzaktion ist zugleich Umweltbildung und gelebter Naturschutz.
Durch diese Arbeit entstehen Streuobstwiesen, die nicht nur Obst liefern, sondern auch Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten sind - wertvolle Bausteine einer vielfältigen, zukunftsfähigen Landschaft.






