PermaWaldGarten


Unsere Naturphilosophie
Unsere Projekte setzen unsere Leidenschaft für die Natur in konkrete Maßnahmen um. Unsere Maßnahmen helfen, degradierte Ökosysteme wiederherzustellen, natürliche Prozesse zu fördern und die Artenvielfalt zu stärken. Dabei folgen wir einem strukturierten Entwicklungsprozess, um sicherzustellen, dass die Unterstützung unserer Mitglieder die größtmögliche Wirkung erzielt.
Besonders wichtig ist uns, dass alle Projekte im Einklang mit den geltenden Naturschutzgesetzen stehen. Wo gezielte Eingriffe zur ökologischen Verbesserung möglich sind, setzen wir diese, wenn möglich, nach den Prinzipien der Permakultur um. Gleichzeitig respektieren wir die natürliche Dynamik der Ökosysteme: Dort, wo die Natur sich am besten selbst regenerieren kann, lassen wir sie bewusst in Ruhe.
Hier geben wir Einblick in unsere Arbeitsweise, damit man nachvollziehen können, wie unsere Projekte entstehen, und sicher sein können, dass sie einen echten Mehrwert für Natur und Umwelt bieten.


Wer steckt hinter unseren Projekten?
Unsere Projekte entstehen durch eine starke Zusammenarbeit zwischen engagierten Menschen, Organisationen und Institutionen.
PermaWaldGarten wurde von Andreas Ebner und Samuel Schäck gegründet, die mit ihrer Expertise in Pflanzenkunde, Wildtierschutz und nachhaltiger Landwirtschaft das Fundament unseres Handelns bilden. Unterstützt werden wir von Vereinen wie Bunte Beete und der Klimataskforce, die sich aktiv für ökologische Landwirtschaft und Klimaschutz einsetzen.
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Zudem arbeiten wir mit Kommunen wie Nürtingen und verschiedenen Universitäten, darunter die HfWU, zusammen, um wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
Besonders wichtig sind aber die zahlreichen Bürger, Landwirte, Förster und Grundstückseigentümer, die uns mit unglaublichem Elan unterstützen – sei es durch die Vermittlung von Flächen, ehrenamtliche Arbeitsstunden oder wertvolles Fachwissen. Ohne ihr Engagement wären unserer Projekte nicht möglich!
Unsere Ziele
Damit ein Projekt für uns geeignet ist, muss es mindestens eines der folgenden zentralen Ziele des Naturschutzes verfolgen:
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Förderung der Biodiversität und/oder die Erhöhung der Population einheimischer Arten
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Wiederherstellung wichtiger Ökosystemprozesse (z. B. Hochwasserschutz, Wanderbewegungen von Tieren, Beweidung, natürliche Räuber-Beute-Dynamiken)
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Verbesserung der Habitatqualität und Vernetzung von Lebensräumen
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Schutz einzigartiger und bedrohter Ökosysteme sowie Arten
Unsere Kriterien für Projekte
Wir setzen auf Projekte, die:
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Langfristig stabile Ergebnisse erzielen. Das bedeutet, dass nicht nur die ökologische Grundlage stimmen muss, sondern auch eine nachhaltige Einbindung der Gesellschaft, Landnutzer und relevanter Interessengruppen gegeben ist.
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Auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und/oder so angelegt sind, dass die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüft und weiterentwickelt werden kann.
Mehrwert über die Hauptziele hinaus
Zusätzlich legen wir Wert darauf, dass Projekte auch weitere positive Effekte erzielen, darunter:
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Wissensgewinn oder Innovation, die den Weg für größere oder kosteneffizientere Maßnahmen in der Zukunft ebnen.
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Breitere sozio-ökonomische und ökologische Vorteile, wie:
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Förderung lokaler Wertschöpfung durch nachhaltigen Tourismus oder Ökosystemdienstleistungen
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Stärkung einer nachhaltigen, regenerativen Landwirtschaft, die im Einklang mit natürlichen Ökosystemen steht
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Schutz von Gemeinden vor negativen Auswirkungen durch invasive Arten, Extremwetter, Bodenerosion oder Wüstenbildung
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Lebensraumverbesserung für Menschen, insbesondere durch urbane Projekte, die Natur in Städte zurückbringen und das Wohlbefinden steigern
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COâ‚‚-Bindung zur Unterstützung des Klimaschutzes
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Unsere Projekte verbinden wissenschaftliche Grundlagen mit praxisnaher Umsetzung, um langfristige, nachhaltige Veränderungen für Natur, Landwirtschaft, Städte und Gesellschaft zu schaffen.


Vielfalt und Fokus für größtmöglichen Einfluss
Wir setzen auf ein vielseitiges Portfolio, das unterschiedliche Landschaften, Ökosysteme und Themenbereiche umfasst. So stellen wir sicher, dass unsere Arbeit zahlreiche Lebensräume, Arten und ökologische Prozesse erreicht. Gleichzeitig können wir Bewusstsein für verschiedenste ökologische Herausforderungen schaffen und wertvolle Verbindungen zwischen Projekten knüpfen – was wiederum neue Lern- und Handlungsmöglichkeiten eröffnet.
Trotz dieser Vielfalt ist es uns wichtig, unseren Fokus nicht zu verlieren. Daher setzen wir klare Prioritäten:
Regionale Schwerpunkte: Wir konzentrieren uns auf Projekte in Gebieten, die wir gut kennen und in denen wir langfristig aktiv sein können. Besonders in Süddeutschland und angrenzenden Regionen haben wir ein tiefes Verständnis für die lokalen Ökosysteme, Landnutzung und gesellschaftlichen Strukturen – was eine gezielte und nachhaltige Umsetzung ermöglicht.
Maximale Wirkung für die Natur: Wir wählen Projekte, die messbare Erfolge erzielen, sei es durch die Bekämpfung des Klimawandels, großflächige positive Auswirkungen auf Ökosysteme oder den Schutz bedrohter, oft unterfinanzierter Arten.
Effiziente Nutzung der Mittel: Unsere Projekte sollen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch kosteneffektiv sein. Wir setzen Mittel gezielt dort ein, wo sie den größten langfristigen Nutzen bringen. ​
Insgesamt unterstützen wir nur Projekte, die sich stimmig in unsere Vision einfügen – mit klarem Fokus auf nachhaltige Wirkung, wissenschaftlich fundierte Ansätze und langfristige ökologische sowie gesellschaftliche Vorteile.
Technologie in unseren Projekten
Ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit ist der gezielte Einsatz moderner Technologien. Sie ermöglichen es uns, ökologische Prozesse besser zu verstehen, Wildtiere und Standorte zu überwachen und unsere Maßnahmen effektiver zu gestalten. Einige der wichtigsten Werkzeuge, die wir in unseren Projekten nutzen, sind Wildkameras, GPS-Tracking, Umwelt-DNA (eDNA), Drohnen und Bodenproben.
Wildkameras – Einblick in die verborgene Tierwelt
Wildkameras sind eine nicht-invasive Methode, um Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Sie werden gezielt oder zufällig in der Landschaft platziert, um Bilder oder Videos von Wildtieren aufzunehmen. Diese Daten helfen uns, Artenlisten für ein Gebiet zu erstellen, die Artenvielfalt einzuschätzen, Verhaltensmuster zu analysieren und sogar grobe Populationsgrößen zu bestimmen.
Umwelt-DNA (eDNA) – Unsichtbare Spuren sichtbar machen
Alle Organismen hinterlassen genetische Spuren in ihrer Umgebung – in Wasser, Boden oder sogar in der Luft. Diese Umwelt-DNA kann genutzt werden, um schwer zu entdeckende Arten nachzuweisen. Sie ist besonders wertvoll für das Monitoring von invasiven Arten oder zur Bestimmung der Artenvielfalt in Gewässern. Gemeinsam mit spezialisierten Organisationen setzen wir eDNA-Analysen ein, um ökologische Veränderungen in unseren Projekten zu erfassen.
Drohnen – Präzise Kartierung und Monitoring
Drohnen sind ein wertvolles Werkzeug, um hochauflösende Karten von Ökosystemen zu erstellen und deren Zustand zu überwachen. Sie helfen uns beispielsweise, schwer zugängliche Gebiete zu kartieren, Pflanzenbestände in abgelegenen Regionen zu erfassen oder die Landschaftsstruktur zu analysieren – etwa die Verteilung von Bäumen, Feuchtgebieten oder Wildwechseln.
Bodenproben – Die Grundlage des Ökosystems verstehen
Böden sind das Fundament eines gesunden Ökosystems. Durch Bodenproben analysieren wir Nährstoffgehalte, Humusaufbau, Wasserhaltekapazität und mikrobielle Aktivität. Dies hilft uns zu verstehen, wie sich Bodenlebensräume regenerieren, welche Verbesserungen notwendig sind und wie Permakultur-Prinzipien zur nachhaltigen Bodenbewirtschaftung beitragen können. Hierbei arbeiten wir mit dem Raiffeisen-Laborservice zusammen.
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Technologie mit Bedacht nutzen
So spannend diese technischen Hilfsmittel auch sind, sie dürfen nicht zur Ablenkung werden oder uns von wichtigen, handfesten Maßnahmen abhalten. Daher setzen wir Technologie gezielt und dort ein, wo sie einen klaren Mehrwert für unsere Projekte liefert. Wir orientieren uns dabei an wissenschaftlich fundierten Methoden und nutzen unsere Erkenntnisse, um bestehende Verfahren kontinuierlich zu verbessern.

Strukturierte Planung & Monitoring unserer Projekte
Wir arbeiten eigenständig oder in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern, um für jedes Projekt einen detaillierten Managementplan zu erstellen. Dieser umfasst:
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Projektziele
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Geplante Maßnahmen & Zeitpläne
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Erwartete Ergebnisse
Flächengröße als entscheidender Faktor – aber jeder Impact zählt
Viele unserer Maßnahmen entfalten ihre volle Wirkung erst ab einer gewissen Mindestgröße der Projektfläche. Der Grund dafür liegt in den dynamischen Prozessen der Natur:
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Ökologische Prozesse benötigen Raum: Viele Arten brauchen zusammenhängende Lebensräume, um stabile Populationen zu bilden und langfristig zu überleben. Kleine Flächen können oft nur als Trittsteinbiotope dienen und sind allein nicht ausreichend.
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Natürliche Regeneration ist effektiver auf größeren Flächen: Prozesse wie natürliche Waldentwicklung, Wildtierwanderungen oder der Aufbau gesunder Bodenstrukturen benötigen Raum, um sich ungehindert und nachhaltig zu entfalten.
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Effizienz in der Umsetzung: Die Investition in Monitoring, Renaturierung oder langfristige Pflege rechnet sich erst ab einer gewissen Fläche, da Verwaltungs- und Fixkosten ansonsten in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Impact stehen.
Aber: Jede Fläche zählt. Auch kleinere Flächen leisten einen wichtigen Beitrag – sei es als Verbindungselemente zwischen Ökosystemen, als Refugien für bedrohte Arten oder als wertvolle Lernprojekte für nachhaltige Bewirtschaftung. Daher nehmen wir auch kleinere Projektflächen an und setzen sie gezielt so ein, dass sie maximale ökologische Wirkung entfalten.
Überwachung & Erfolgsmessung
Ein essenzieller Bestandteil jedes Managementplans ist die Überwachungsstrategie. Sie definiert, wie und wann Monitoring-Aktivitäten durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die gesetzten Ziele erreicht werden.
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Der Umfang der Überwachung variiert je nach Projekt. In manchen Fällen sind Basisstudien und kontinuierliches Monitoring erforderlich, um den Eingriff selbst zu steuern. In anderen Fällen reicht eine spätere Erfolgskontrolle.
Unsere Herausforderung ist es, eine Balance zwischen sinnvollem Monitoring und effizientem Mitteleinsatz zu finden. Die Überwachungsintensität sollte insbesondere dann steigen, wenn:
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Die Unsicherheit über die Wirksamkeit einer Maßnahme hoch ist. In diesen Fällen liefert eine tiefere Analyse wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Projekte.
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Das Budget steigt und damit das finanzielle Risiko wächst.
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Das ökologische oder soziale Risiko für unerwartete Nebenwirkungen hoch ist.
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Ein adaptives Management erforderlich ist. Also wenn regelmäßige Datenauswertungen zur fortlaufenden Optimierung der Maßnahmen beitragen.
Zwei häufige Fehler, die wir vermeiden wollen
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Unüberwachte Maßnahmen ohne wissenschaftliche Grundlage:
Interventionen ohne belastbare Nachweise ihrer Wirksamkeit müssen ausreichend überwacht werden, um zu bewerten, ob sie tatsächlich funktionieren. Andernfalls wäre ein methodischer, wissenschaftlich fundierter Ansatz sinnvoller. -
Übermäßiger Überwachungsaufwand bei erprobten Maßnahmen:
Wenn eine Methode bereits gut untersucht und deren Erfolg belegt ist, vermeiden wir unnötig aufwendige Monitoring-Programme. Stattdessen setzen wir auf effiziente Schlüsselindikatoren, um den Erfolg mit minimalem Aufwand zu dokumentieren.
Unsere wissenschaftsbasierte Herangehensweise
Wir folgen dem Prinzip der evidenzbasierten Naturschutzarbeit. Unser Ziel ist es, Projekte datenbasiert zu optimieren und wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Maßnahmen zu gewinnen.​